Tabula Peutingeriana
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Neuss vor den Römern
 
I. Einleitung VI. Brandbestattung
II. Urnenfelderkultur VII. Grabhügel und Kreisgräben
III. Hallstattkultur VIII. Neuss-Allerheiligen
IV. Niederrheinische Grabhügelkultur IX. Ältere Eisenzeit
V. Neusser Stadtgebiet X. Literatur

Das eisenzeitliche Gräberfeld von Neuss-Allerheiligen


Im Vorfeld der großflächig geplanten Neubebauung rund um Allerheiligen wurden in der Mitte der neunziger Jahre Feldbegehungen durchgeführt, um die Erkenntnisse über die teilweise schon bekannten, mittelalterlichen und römischen Siedlungsplätze zu vertiefen.

Auf den Ackerflächen östlich von Gut Illinghausen konnten wenige Scherben aus vorgeschichtlicher und römischer Zeit, aber sehr viele aus dem hohen Mittelalter aufgelesen werden. Da die Archäologen hier dementsprechend einen Vorgängerbau von Gut Illinghausen vermuteten, wurde die Fläche 1997/98 von der Neusser Bodendenkmalpflege mit finanzieller Unterstützung der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) untersucht.

Allerheiligen. Urnenbestattung
[Voll-Ansicht (61 KB)]

Allerheiligen. Eisenzeitliche Urne
[Voll-Ansicht (31 KB)]

Auf einem rund 200 x 50m großen Areal wurden mit dem Bagger zunächst 4 m breite Suchschnitte angelegt, um die Erhaltung der archäologischen Befunde zu überprüfen. Von der vermuteten, hochmittelalterlichen Siedlungsstelle waren keine Reste mehr vorhanden, überraschenderweise kamen auf der ganzen Ackerfläche aber eisenzeitliche Scherben zu Tage. Neben den Resten einer kleinen Ansiedlung aus der älteren Eisenzeit entdeckte man ein Brandgräberfeld mit rund zwei Dutzend Bestattungen.

Die Brandgräber waren im oberen Bereich durch das intensive Pflügen der Ackerfläche gestört; die für die Niederrheinsche Grabhügelkultur typischen Hügelanschüttungen, oder auch Kreisgräben am Fuß des Hügels ließen sich nicht mehr nachweisen. Anhand von einem halben Dutzend gut erhaltener Gräber ließ sich eine gewisse Regelhaftigkeit in der Beisetzung feststellen. Die Gräber waren ohne eine besondere Vorrichtung, wie etwa einen hölzernen Einbau, in den Boden eingetieft. In der Verfüllung der Grabgrube ließen sich meist Holzkohle, vereinzelt auch Reste von Leichenbrand feststellen. Die Bestattung bestand in der Regel aus einer mit der Öffnung nach oben ausgerichteten, großen Urne, in die der Leichenbrand eingefüllt war. Mehrmals war die Öffnung der Urne mit einer umgedrehten Deckelschale verschlossen. Diese Deckelschalen waren alle schon von dem Pflug erfaßt worden und daher zerscherbt. Über die ursprüngliche Grabtiefe läßt sich nichts mehr sagen, da die originale Oberfläche im Laufe der Jahrhunderte abgetragen wurde.

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