Neben dem bereits erwähnten Grab in Norf-Derikum traten in diesem Gebiet noch 3-4 Gräber zutage. Ein weiteres Grab der jüngeren niederrheinischen Grabhügelkultur wurde bereits 1939 in Reuschenberg unweit der heutigen St.-Hubertus-Kirche gefunden. Es handelt sich hierbei um eine große Urne mit Leichenbrand und ein kleines Beigefäß.
Aus der älteren' Eisenzeit sind auch vermehrt Siedlungsstellen aus dem Neusser Stadtgebiet bekannt. Unweit des Nixhofes konnte von W. Giertz bei der Verbreiterung des Nixhütter-Weges eine Abfallgrube gezeichnet und ausgenommen werden. Die Untersuchung einer Bodenprobe dieser Fundstelle durch Dr. K. H. Knörzer erbrachte die Reste vom Emmer, Hafer, Erbse und Kolbenhirse. Weitere Siedlungsrunde sind aus Reuschenberg aus der Minzstraße und aus Gnadental vom Berghäuschensweg bekannt. Bei der Verlegung einer Gaspipline östlich des Roisdorfer Hofes in Holzheim wurde von Johanna Brandt eine Siedlungsgrube entdeckt.
Daß noch mit weiteren Funden aus dieser Zeit gerechnet werden muß zeigte sich in den letzten beiden Jahren auf Luftbildern, die durch M. Kaiser von der Bodendenkmalpflege in Neuss gefertigt wurden. Denn auf zahlreichen Äckern in Neuss und im angrenzenden Kreisgebiet zeichneten sich im schon gelben Getreide noch dunklere, grüne, kreisrunde Verfärbungen ab. Diese runden Verfärbungen sind als Reste von Grabhügeln mit Kreisgräben zu interpretieren. Demnach sind weitere Gräber im Bereich des Kampberger Hofes, der Bauerbahn, östlich von Speck, auf der Niederterrasse vor dem Gohrer Berg zwischen Hoisten und Neuenbaum, und östlich der B 477 auf der Höhe des Lohhofes zu erwarten. Fraglich ist allerdings, inwieweit die Urnenbestattungen noch intakt sind. Denn der Bauerfleiß der letzten Jahrhunderte hat die schützenden Grabhügel längst verschwinden lassen. Da die Gräber nur selten tief in den gewachsenen Boden eingelassen waren, sind wahrscheinlich schon viele Bestattungen beim Tierpflügen beschädigt worden. |
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