Tabula Peutingeriana
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Bestattung und Totenkult im römischen Neuss
von Heinz Günter Horn
I. Totenkult IV. Bestattungsriten
II. Bestattungsplätze V. Grabmäler
III. Gräberfelder in Neuss VI. Literatur

Die Gräberfelder im römischen Neuss


Auch im römischen Neuss lagen die Gräberfelder außerhalb der verschiedenen Lager entlang der Hauptverbindungsstraßen. Ihre Ausdehnung bestimmte die Größe der Lager-Vorstädte (canabae legionis) und des späteren Lagerdorfes (Auxiliarvicus); wo bestattet wurde, konnte nicht gesiedelt werden. Auch bei den Gutshöfen (villae rusticae) lagen die Bestattungsplätze außerhalb des meist umfriedeten Kernbereichs mit dem Herrenhaus, den Gesindeunterkünften, Stallungen, Speicherbauten und Wagenschuppen.

Die Friedhöfe der augusteischen Zeit sind in Neuss noch nicht eindeutig lokalisiert. Sie dürften jedoch an der heutigen Kölner Straße - früher die Ausfallstraße nach Norden - nordwestlich und südöstlich der augusteischen Lager zu suchen sein. In tiberischer Zeit wurde offenbar rechts und links der Straßen bestattet, die sich unmittelbar hinter dem südöstlichen Lagertor (porta principalis dextra) der tiberischen Lager gabelten und nach Süden, Südosten und Osten abzweigten. Diese Gräberfelder wurden teilweise auch weiterbenutzt, als das Legionslager - vermutlich nach 43 n.Chr. - näher an die Erftmündung herangelegt wurde. Außerdem erschloß man damals neue Bestattungsplätze im Südwesten entlang älterer Straßenzüge. Die Besatzung des Auxiliarkastells und die Bewohner des zugehörigen Lagerdorfes haben seit spätestens der Mitte des 2. Jahrhunderts n.Chr. im Bereich des aufgelassenen Legionslagers südlich und nördlich der Kölner Straße, aber auch in den früheren Gräberfeldern bestattet.

Die Zivilsiedlung Novaesium lag ca. 2,4 km nordwestlich des sog. Koenen-Lagers; sie erstreckte sich Anfang des 2. Jahrhunderts etwa vom heutigen Markt bis zum Obertor. Auch ihre frühen Friedhöfe aus tiberischer Zeit sind bislang archäologisch noch nicht nachgewiesen. Vermutlich sind sie in Richtung Reuschenberg zu suchen; südlich der Zivilsiedlung wurden Bestattungen aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n.Chr. freigelegt. Das Hauptgräberfeld der zivilen Siedlung befand sich später jedoch in der Gegend von St. Quirin und reichte im Nordwesten vermutlich bis zum Bahnhof.

Grabinschriften aus Neuss
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