Tabula Peutingeriana
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Landwirtschaft und Ernährung
von Karl-Heinz Knörzer
I. Agrarsituation in römischer Zeit IV. Arbeitsweisen & Lebensbedingungen
II. Bevölkerung & Siedlungsweise V. Erzeugnisse & Ernährung
III. Anbauverfahren & Geräte VI. Literatur & Verweise

Anbauverfahren und Düngung

Die römischen Gutshöfe lagen innerhalb ihres Betriebsareals, und ihre Felder begannen unmittelbar am Hofplatz. Es wurde hauptsächlich Getreide angebaut. Man kannte die Vorteile des Fruchtwechsels zwischen den Getreidearten, von denen der Dinkel und der seltenere Rog-gen als Winterfrucht mit Aussaat im Herbst und Gerste sowie gelegentlich Hirse als Sommerfrucht mit Aussaat im Frühjahr angebaut wurden. In ungleichen Abständen schaltete man eine Zeit der Brache ein, um eine Erschöpfung des Bodens zu vermeiden. Eine Dreifelderwirtschaft, die eine Brache in jedem dritten Jahr vorsah, gab es noch nicht.

Zur Verbesserung der Erträge waren mehrere Möglichkeiten bekannt, den Boden durch Düngung fruchtbarer zu machen. Als Mineraldünger brachte man Kalkmergel auf die Felder. Er konnte aus den Kalkgebieten der Eifel oder des Bergischen Landes bezogen werden. Organisch gedüngt wurde mit Stallmist oder auch mit humusreichen Plaggen aus dem Wald.


Werkzeug und Geräte in der Landwirtschaft

Hakenpflug
[Voll-Ansicht (7 KB)]

Mähmaschine
[Voll-Ansicht (43 KB)]
Durch Ausgrabungsfunde sind uns die einfachen bäuerlichen Arbeitsgeräte wohlbekannt. Sie waren aus Holz oder Eisen hergestellt, und manche unterschieden sich nicht sehr von denen, die bis in unsere Zeit benutzt wurden: Hacken, Gabeln, Spaten, Harken, Eggen und Sicheln. Der von Rindern gezogene Pflug war ein Hakenpflug, der als Verbesserung vor der Pflugschar ein Sechmesser hatte, das den Boden vorschnitt und damit das Aufbrechen erleichterte. Ein Streichbrett, das die Scholle umwendete, hatte der römische Pflug noch nicht.

Nach einer Beschreibung durch Palladius (4. Jh. n. Chr.) und nach Darstellungen auf Grabsteinen gab es eine römische Mähmaschine (Vallus). Ein Pferd schob einen zweirädrigen Karren vor sich her, der von zwei langen Holmen von hinten gelenkt werden konnte. Vorn schnitt eine Reihe von breiten Messern die Getreideähren ab. Ein zweiter Mann drückte die Halme mit einem Stab gegen die Messer. Für Transporte benutzte man zweirädrige hohe Karren, die von Rindern gezogen wurden.

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