Der Sold der römischen Soldaten setzte sich aus drei Einzelposten zusammen: dem normalen Jahressold (Stipendium), einem jährlichen Geldgeschenk (donativum), und einer Naturalabgabe (annona), die aber auch in bar ausgezahlt werden konnte.
Wir wissen nicht genau, ab wann die Donative regelmäßig an alle Armeeangehörigen verabfolgt wurden. Um 300 n. Chr. hat dieses System sich aber durchgesetzt. Ob das auch im 2. und 3. Jahrhundert so war, können wir nicht genau sagen. Der Jahressold eines einfachen Soldaten hat sich nachweisbar viermal in der Zeit von Anfang des l. Jahrhunderts bis Mitte des 3. Jahrhunderts erhöht. Die Auxiliarsoldaten erhielten ein Sechstel weniger Jahressold als die Legionssoldaten, wobei es anscheinend keine Unterschiede in der Bezahlung zwischen den Alen und den Kohorten gab.
Das 1. Jahrhundert kannte ein hochentwickeltes Buchungssystem mit Abzügen für Kleidung, Essen und Waffenreparaturen und andere Zwecke, die vom Sold des Soldaten einbehalten wurden. Gegen Ende des 2. Jahrhunderts scheint es sich aber durchgesetzt zu haben, daß keine Abzüge mehr erhoben und den Soldaten ihre vollen Bezüge ausgezahlt wurden.
Die Donative wurden für die Mannschafts- und Unteroffiziersdienstgrade in einfacher und für die Offiziere vom Centurio an aufwärts in doppelter Höhe gewährt. Es gab hier keinen Unterschied zwischen Legionsangehörigen und Kohortensoldaten. Um 300 n. Chr. erhielt ein einfacher miles legionis als Stipendium 1800 und als Donativ 6250 Denare.
Unter Vespasian bekam ein Auxiliarsoldat als jährlichen Sold 187,5 Denare, ein Legionssoldat 225 Denare und ein Legionscenturio (centurio ordinarus) 3375 Denare. |