Domitianus, T. Flavius, geb. 24. 10. 51, gest. 18. 9. 96, römischer Kaiser seit 14. 9. 81, jüngerer Sohn Vespasians und Bruder des Titus. Domitian besiegte 83 die Chatten, ließ die eroberten Decumates agri durch den Bau des Limes sichern und gründete die Provinzen Germania inferior und superior. 85-92 kämpfte er an der Donau gegen die Daker unter ihrem König Decebalus, gegen Markomannen, Quaden und Sarmaten. Deshalb mußte die Offensive des Agricola in Britannien 84 eingestellt werden. - Die autokratische Politik Domitians drängte den Einfluß des Senats systematisch zurück und stützte sich auf Ritterstand, Heer und Provinzen. Als erster Kaiser ließ er sich Dominus et deus (Herr und Gott) nennen und belebte auch den Kaiserkult. Seit 85 war er ständiger Censor und vereinigte dieses Amt mit dem des Kaisers. Prachtbauten, u.a. Triumphbogen des Titus, und Festspiele belasteten die Staatsfinanzen. Nach der Niederschlagung eines Aufstandes 89 nahmen Majestätsprozesse und Hinrichtungen zu, die stoischen Philosophen wurden verfolgt, und die senatorische Opposition wuchs. Schließlich wurde Domitian von Verschwörern ermordet und vom Senat geächtet. Mit ihm endete die erste flavische Dynastie.
Quelle: Lexikon der Antike. Digitale Bibliothek Bd. 18 - (c) Directmedia 2000
Weitere Informationen im Internet:
Titus Flavius Domitianus (A.D. 81-96): De Imperatoribus Romanis: An Online Encyclopedia of Roman Emperors (John Donahue, College of William and Mary). |