Civilis, C. Iulius, Bataver aus vornehmem Geschlecht der Bataver im 1. Jh. n. Chr. Als Präfekt einer Auxiliarkohorte in römischem Dienst benutzte er 69 die Thronwirren nach dem Tod Neros zur Anzettelung einer Erhebung gegen Rom, brachte verschiedene rechtsrheinische Germanenstämme auf seine Seite und allmählich das ganze nordöstliche Gallien in Aufruhr, einschließlich des Gebiets der Treverer, deren Führer Iulius Classicus sich ihm anschloß. Trotz anfänglicher Mißerfolge führte der Aufstand zum Abfall gallischer Gebiete, römischer Förderierter und selbst römischer Legionen. Die im Verlauf des Aufstands entstehende Konzeption eines Imperium Galliarum ließ sich jedoch nicht realisieren. Civilis vermochte die Lager Vetera, Novaesium und Bonna zu nehmen, mußte aber nach systematischer Rückgewinnung verlorenerer Gebiete durch Vespasian (70 Sieg des Quintus Petilius Cerialis nördlich von Trier) kapitulieren. Er erreichte für die Bataver günstige Friedensbedingungen; sein weiteres Schicksal ist indes unbekannt.

Quelle: H. Brunner - K. Fessel - F. Hiller (Hrsg.), Lexikon Alte Kulturen 1 (1990) 497 s.v. Civilis.