NGZ-Online, 2. Januar 2002

"Der Teufel als Kapellmeister"

Zwei große Ausstellungen im Vierteljahres-Programm

cw

Das Clemens-Sels-Museum steckt voller unentdeckter, alter Schätze. Damit diese Schmuckstücke nicht unerkannt bleiben, sorgt Dr. Christiane Zangs seit ihrem Dienstantritt als Museumsleiterin dafür, dass immer wieder neue Ausstellungen Bilder und Skulpturen aus dem Bestand des Museums ins rechte Licht rücken. So auch das Detail aus dem Zinnfiguren-Diorama zur Belagerung von Neuss des Jahres 1774/75, das das Programm für das erste Vierteljahr 2002 schmückt.

Als erster Höhepunkt nach den verlängerten Ausstellungen "Fernweh und Weitblick - Die Geschichte des Neusser Hafens" (bis 6. Januar) und "Tannenduft und Lichterglanz - Christbaumschmuck aus drei Jahrhunderten" (bis 13. Januar) ist die große Schau "Neusser Köpfe - Der Künstler Oswald Causin" geplant. Vom 14. Februar bis 7. April sind Werke des Schöpfers des "Eierdiebs", der beliebten Figur aus dem Neusser Stadtgarten, im Clemens-Sels-Museum zu sehen. "Es ist ein Anliegen des Museums, diesen Künstler den Neussern einmal ausführlich vorzustellen", so Dr. Zangs.

Der regional bekannte Künstler Oswald Causin ist nicht der einzige, dessen Skulpturen in diesem Jahr im Museum zu sehen sein werden: Auch Objekte unbekannter römischer Herkunft (ab 23. Mai) oder bisher wenig bekannte Arbeiten des international wichtigen Künstlers Moissey Kogan (ab 19. September) stehen auf dem Jahresprogramm des Museums. Zur Kunst der Naiven ist ab 28. Februar im Clemens-Sels-Museum eine Ausstellung vorbereitet, die den Titel "Der Teufel als Kapellmeister - sentimentaler Stimmungskitsch oder Phantastik härtester Materie" trägt. Bis 14. April ist dann eine Auswahl von Werken zu sehen, die sich mit Themen und Figuren aus der Bibel sowie mit religiösen Bräuchen befassen.

Vielfach wurde mit großem Bedauern festgestellt, dass die Sammlung zur Naiven Kunst, welche in nur wenigen anderen Museen Deutschlands mit so wichtigen und prächtigen Werken vertreten ist wie in Neuss, lange nicht mehr ausdrücklich vorgestellt wurde", weist Dr. Christiane Zangs darauf hin, dass das Museums-Team weitere Museums-Schätze ans Tageslicht holt. Zusätzlich zu den beiden Hauptausstellungen gibt es eine Reihe von Sonderführungen durch die Dauerausstellungen und Seminare für Kunst-Interessierte, die in Neuss zahlreich vorhanden sind: Bis zum 11. Dezember 2001 kamen mehr als 2.500 Besucher zur Weihnachtsausstellung - insgesamt war das vergangene Jahr sehr erfolgreich, so Dr. Zangs.

Nicht nur neu zusammengestellte Werke, sondern ein völlig neues Entrée soll den Besuchern des Clemens-Sels-Museums ab Februar geboten werden. Dann wird der Eingangsbereich, umgestaltet von Innenarchitektin Jutta Hillen, mit einem umfangreicheren Angebot im Museums-Shop ausgestattet sein.

Weitere Infos beim Clemens-Sels-Museum, Am Obertor, Rufnummer 02131/902472.

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