Novaesium, alias Neuss

Claudius-Porträt
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Claudius: Tiberius Claudius Nero Germanicus, geb. 1.8.10 v. Chr. in Lugdunum (Lyon) - gest. 13.10.54 n. Chr., Sohn des Nero C. Drusus, unter dem Namen Claudius seit 41 römischer Kaiser, bekleidete angeblich wegen körperlicher Gebrechen (Stottern) keine politischen Ämter, vertiefte sich statt dessen in das Studium der Vorgeschichte Roms und der Welt der Etrusker, auch bemühte er sich um die Einführung neuer lateinischer Buchstaben. Nach Caligulas Ermordung wurde er als letzter Claudier von den Prätorianern auf den Thron gehoben, die dafür ein hohes Donativum verlangten. Die Politik leiteten weitgehend in den Kanzleien, die Claudius zur Stärkung der kaiserlichen Macht einrichtete, seine Freigelassenen Narcissus, Callistus, Pallas und Claudius' Frauen, besonders die dritte, Messalina. Durch die relativ großzügige Verleihung des Bürgerrechts an außeritalische Städte förderte er die Romanisierung in den Provinzen; in der Innenpolitik war er erfolgreich (Ausbau der kaiserlichen Verwaltung und der Finanzen, Änderung des Erb-, Ehe- und Sklavenrechts). Er ließ zahlreiche Kolonien, Straßen und Bauwerke errichten (u.a. Emissar des Fuciner Sees, Neuanlage des Hafens von Ostia). Südbritannien und Mauretanien kamen unter Claudius zum Römischen Reich. Von seiner vierten Frau, seiner Nichte Agrippina minor, wurde Claudius vergiftet. Seneca hielt die Leichenrede, gleichzeitig aber verspottete er Claudius in der »Apocolocyntosis« (Verkürbissung). Auf die Senatsopposition gegen Claudius läßt sich wohl die negative Beurteilung seiner Person und seiner Regierung zurückführen. - Biographie von Sueton.

Quelle: Lexikon der Antike. Digitale Bibliothek Bd. 18 - (c) Directmedia 2000

Literatur:

  • H. Cancik - H. Schneider (Hrsg.), Der Neue Pauly 3 (Stuttgart 1997) 22-26 s.v. Claudius III 1 (W. Eck).
  • B. Levick, Claudius (London 1990).
  • A. Momigliano, Claudius, the emperor and his achievement, 2. Aufl. (Cambridge 1961).
  • V. M. Strocka (Hrsg.), Die Regierungszeit des Kaisers Claudius (41-54 n. Chr.) - Umbruch oder Episode?, Internationales interdisziplinäres Symposium aus Anlaß des hundertjährigen Jubiläums des Archäologischen Instituts der Universität Freiburg i.Br., 16.-18. Februar 1991 (Mainz 1994).

Weitere Informationen im Internet:

  • Claudius (41-54 A.D.): De Imperatoribus Romanis: An Online Encyclopedia of Roman Emperors (Garrett G. Fagan, Pennsylvania State University).
  • Claudius (Wikipedia)

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