NGZ-Online, 7. Dezember 2005
Lange Diskussion um Omnibusbahnhof
Im Grundsatz für Bebauung
Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung hat am Dienstag Abend nach längerer Diskussion einen Grundsatzbeschluss zum Omnibusbahnhof gefasst. Ziel ist es, einen Rahmenplan für das Areal zu entwickeln.
Der beinhaltet im Wesentlichen eine „platzumschließende Bebauung“ sowie die Konservierung und Präsentatin der mittelalterlichen Keller und der Stadtmauer mitsamt der Rekonstruktion der römischen Herberge. Zwar war der Beschluss einstimmig, dennoch gab es viele kritische Meinungen und Fragen.
Nachdem auf CDU-Antrag noch ergänzt wurde, dass Käufer der künftigen Parzellen ihre Planungen noch vom Ausschuss absegnen lassen müssen, platzte dem ansonsten für seine eher zurückhaltende Art bekannte Planungsdezernenten Stefan Pfitzer der Kragen: "Aufgrund dieser Beschlüsse kann ich es mir nicht vorstellen, dass es in Deutschland irgendeinen Investor gibt, der dafür eine Planung vorlegt und Geld ausgibt."
Zuvor hatte er erklärend dargestellt, dass die Planungen einen „hoch attraktiven Platz“ sowie eine Wohnbebauung mit einer innen liegenden "Zuckerseite" beinhalte. Kritik kam von Bernhard Pickert-Goldenbogen (Unabhängige/Linkspartei): "Wir wollten mal eine Öffnung zum Hafen, jetzt verschließen wir den Platz." Ausschuss-Vorsitzender Karl Heinz Baum mahnte, das Vorhaben nicht in diesem frühen Stadium zu detailliert zu diskutieren, stieß dabei auch auf Widerstand von Michael Klinkicht (Grüne), der Zeit und Ort für genau richtig hielt.
Die SPD stützte die Konzeption, will aber geprüft haben, ob von der Stadtmauer aus ein "Brückenschlag" zum Theater möglich ist und ob die Länge des vorgesehenen Baukörpers reduziert werden kann, um eine bessere Platzgestaltung zu ermöglichen, so ihr Sprecher Peter Ott. CDU-Fraktionschef Dr. Bernd Koenemann merkte an, man müsse die "Marktgängigkeit" des Vorhabens im Blick behalten, eine Realisierung hänge davon ab, ob Investoren gefunden würden.
Fest steht, dass die Ausgrabungsfunde stark berücksichtigt werden. Das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege bewertet Teile von ihnen als "außerordentlich". Der antike Großbau sei in seiner Qualität nicht nur für Neuss ein Novum, vergleichbares bisher unbekannt. Diese Denkmäler sollten erlebbar präsentiert werden. |