NGZ-Online, 12. März 2005
Fund aus Evinghoven in Köln
Römisch-Germanisches Museum
Im Römisch-Germanischen Museum in Köln wird am Samstag die Ausstellung "Von Anfang an - Neueste archäologische Funde aus NRW" eröffnet. Ein wichtiges Exponat, das bereits in den Räumen des Rheinischen Landesmuseums in Bonn präsentiert worden war, ist die Darstellung einer Jupiterweihung mit dem Bildnis der Juno, die bei einer Grabung in Evinghoven gefunden worden war.
Damit ist die Gemeinde Rommerskirchen erstmals in der renommierten Archäologie-Ausstellung vertreten, die nach 1990, 1995 und 2000 jetzt zum vierten Mal wichtige Funde aus den vergangenen fünf Jahren zeigt.
"Die Ausstellung zeichnet ein faszinierendes Bild des kulturellen und wirtschaftlichen Wandels von der steinzeitlichen Flintproduktion über städtische Luxusgüter der Römerzeit bis zu mittelalterlichen Handwerkermärkten und neuzeitlichen Siedlungsfunden aus der jüngsten Vergangenheit", versprechen die Organisatoren der Präsentation im Museum. Der Fund aus Rommerskirchen dürfte aus der Römerzeit stammen.
Bereits zuvor hatten die Archäologen im Gemeindegebiet interessante Überbleibsel aus dieser Zeit entdeckt: In einem Grab auf dem römischen Gräberfeld am Rosenweg waren die Beigaben besonders reichhaltig: Gefunden wurde unter anderem ein komplett erhaltener Zirkusbecher mit einer Quadriga-Darstellung aus gelblich-grünem Glas, der als Flasche ausgeformt war und damit eine Sonderanfertigung gewesen sein dürfte. Von diesen Gefäßen sind aus der Zeit des Römischen Reiches nur vier Exemplare bekannt.
Kostbare römische Grabausstattungen aus dem Rheinland werden auch in Köln zu sehen sein - darunter ein Amor, gefertigt aus Bernstein mit einem Spiegelchen auf dem Rücken, farbenprächtige Gläser, Messer aus Elfenbeim, Schmucksteine und Tafelgeschirr.
Weitere Höhepunkte der Ausstellung im Römisch-Germanischen Museum: Etwa 320 Jahre alte versteinerte Einhorn-Haie, Knochen vom weltweit größten Dinosauerier-Friedhof im Sauerland und monumentale römische Jupitersäulen aus dem rheinischen Tagebau. Neben wissenschaftlich interessanten Exponaten dürfen natürlich auch die kuriosen Ausstellungsstücke nicht zu kurz kommen. In einer mittelalterlichen Kloake wurden gezinkte Falschspielerwürfel entsorgt, aus Minden stammt die bislang älteste Zahnbürste.
Die Ausstellung "Von Anfang an" im Römisch-Germanischen Museum, Roncalliplatz 4, ist täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr, mittwochs von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Ein Komibticket für Sonder- und Dauerausstellung kostet ohne Ermäßigung sechs Euro. Die Ausstellung läuft bis zum 28. August. |