NGZ-Online, 21. Januar 2005
Archäologen vermuten römische Funde
Gewerbegebiet gegenüber des Centrums am Park
Petra Schiffer
Der Lidl-Markt soll der Magnet für das neue Gewerbegebiet gegenüber des Centrums am Park (CaP) in Rommerskirchen werden, 120 Arbeitsplätze schaffen und Kaufkraft in der Gemeinde binden: Die Mitglieder des Rommerskirchener Gemeinderates stellten Donnerstagabend die Weichen für die Ansiedlung des Discounters gegenüber des Einkaufszentrums in Rommerskirchen.
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Gegenüber des Centers am Park (CaP) in Rommerskirchen soll ein Lidl-Markt gebaut werden. Die entsprechenden Weichen wurden Donnerstagabend im Gemeinderat gestellt. Zur Hürde könnten archäologische Funde werden.
NGZ-Foto: H. Jazyk |
Gleichzeitig gaben die Politiker grünes Licht für die weitere Entwicklung des rund 60 000 Quadratmeter großen neuen Areals "Mariannenpark", in dem neben dem Lebensmittel-Markt auf knapp 40 000 Quadratmetern Geschäfte und Büros sowie auf rund 10 000 Quadratmetern Wohnhäuser entstehen sollen. Auf Anregung der IHK wird die Verkaufsfläche des Marktes auf maximal 699 Quadratmeter begrenzt - einen größeren Discounter müsste sich dieGemeinde von der Bezirksregierung genehmigen lassen.
Außerdem müssen 80 Prozent des Sortiments aus den Bereichen Lebensmittel und Getränke, Drogerie und Kosmetik angeboten werden. Nur 20 Prozent dürfen so genannte Randsortiment-Artikel, also etwa Haushaltswaren sein. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass der Discounter Einzelhändlern in Rommerskirchen Konkurrenz macht. Dem IHK-Vorschlag, die Anzahl der Parkplätze deutlich auf 30 zu reduzieren, ist die Verwaltung hingegen nicht gefolgt: Es wird wie geplant 128 Stellplätze für Autos und neun für Fahrräder geben.
Diese Menge sei notwendig, damit sich in Spitzenzeiten auf der neuen Straße im Gewerbegebiet kein Rückstau bilde, so die Planer. Spannend wird die weitere Untersuchung des Bodens. Er ist mit den Schwermetallen Blei und Cadmium belastet, kritische Grenzwerte werden jedoch nicht überschritten. Ein größeres Problem könnte die geschichtliche Vergangenheit des Areals werden, die deutlich weiter zurückliegt.
Das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege vermutet nach der Auswertung von Luftaufnahmen, dass die Bauarbeiter auf archäologische Funde der Römerzeit stoßen könnten. Möglicherweise ist die römische Fernstraße Köln-Hinsbeck diagonal durch das Plangebiet gelaufen. Außerdem könnten Reste alter Grabhügel gefunden werden. Die Gemeinde hat ein Fachunternehmen beauftragt, dass die Situation unter die Lupe nehmen soll, bevor die Bagger anrücken.
Die Gemeinde ist optimistisch, bis zum Mai dieses Jahres Baurecht für den Lidl-Markt schaffen zu können. Danach könnte das Unternehmen mit den ersten Arbeiten vor Ort beginnen. Parallel will die Gemeinde dann in die Vermarktung der anderen Flächen im Gewerbegebiet "Mariannenpark" einsteigen. Gedacht sei vor allem an Betriebe, die auf Kundenkontakt setzen und gut erreichbar sein wollen.
Die Geschäfte sollen Lücken im Angebotssortiment der Gemeinde schließen und das CaP auf der gegenüberliegenden Seite stärken. Die Ausweitung einer neuen Gewerbefläche sei notwendig, weil die Flächenreserven im Gemeindegebiet knapp würden, nachdem der Gewerbepark Gillbach fast "ausgebucht" sei. |