Novaesium, alias Neuss

NGZ-Online, 26. Februar 2003

Nur mit Hilfe von Sponsoren

Neusser Jahrbuch 2002 des Museums-Fördervereins

hbm

Ein Kraftakt ist es jedes Jahr, aber bislang ist es noch regelmäßig erschienen: Das Neusser Jahrbuch, herausgegeben vom Verein der Freunde und Förderer des Clemens-Sels-Museum und zumindest die beiden vergangenen Jahre finanziert von der Sparkassenstiftung Neuss, beleuchtet in Aufsätzen Stadt- wie Kunstgeschichte und steht unter der Schriftleitung der stellvertretenden Museumschefin Dr. Gisela Götte.

Zumeist schon im Dezember liegt es an der Kasse des Museums und im Neusser Buchhandel aus, in einer Auflage, die zwischen 300 und 500 Exemplaren schwankt, in der Fachwelt und unter kunst- und stadthistorisch Interessierten einen festen Käuferkreis hat. "Das Neusser Jahrbuch ist in den einschlägigen Bibliotheken vertreten und wurde auch schon ausgezeichnet", sagt Gisela Götte - kein Wunder, dass sie alles versucht, das Jahrbuch von 2002 auch noch erscheinen zu lassen.

Denn das steht nämlich auf der Kippe, da die Sparkassenstiftung sich aus der Finanzierung herausgezogen hat und der Förderverein sich nicht in der Lage sieht, einzuspringen. Doch Gisela Götte, deren Federführung das Erscheinungsbild des Jahrbuch wesentlich geprägt hat, will keine Lücke entstehen lassen, "zumindest bis zur Jubiläumsausgabe, der 50. im Jahr 2004", soll das Jahrbuch in bisheriger Form weiter erscheinen.

Die Aufsätze für die Ausgabe von 2002 hat sie schon in der Schublade, und zwecks Finanzierung ist sie "seit längerem" im Gespräch mit Sponsoren: "Ich denke, dass wir es schaffen werden." Rund 4000 Euro kostet die Drucklegung der Schrift, wobei Götte betont, dass die Autoren ihr in der Honorarfrage "immer sehr entgegen kommen". Vor Jahren noch hat die Stadt Neuss das Jahrbuch mitfinanziert; eine Weile war es im Etat des Museums postiert; dann griff der Förderverein helfend ein; vor zwei Jahren schließlich die Sparkassenstiftung.

Dass jetzt wieder der Förderverein als Geldgeber fungiert, schließt dessen Vorsitzender Dr. Hans-Georg Monßen aus: "Wir können die Kosten einfach nicht schultern", sagt er ganz klar, man habe zwar nach Alternativen gesucht, aber nicht gefunden. Ein Entschluss, der auch auf der Abwägung beruht, dass die Finanzierung des Jahrbuchs zu Lasten derjenigen Veranstaltungen ginge, die ein größeres Publikum finden: "Das Jahrbuch findet leider nicht das breite Interesse, das wir uns wünschen", bedauert er.

Schon bei der Vorstellung der 2001-Schrift war über die Zukunft des Neusser Jahrbuchs debattiert worden (inklusive des Titels, der Nichtkenner eher eine Chronik der Stadt erwarten lässt); dass diese nach der 50. Ausgabe in neue Bahnen gelenkt wird, ist inzwischen unstrittig - ohne dass jedoch schon erkennbar wäre, wohin die führen könnten. Ein neues Erscheinungsbild steht dabei ebenso an wie die Frage nach der Einbindung eines neuen Mit-Trägers - wie des Stadtarchivs.

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