NGZ-Online, 22. August 2002

"Prächtiges Erbe der Stadt"

CDU-Arbeitskreis Kultur

KaTse

Insgesamt 2,6 Kilometer war die Stadtbefestigung einst lang, mit der sich die Neusser vor Karl dem Kühnen und manch anderer Unbill - oft erfolgreich - schützten. Einzelne Teile der mittelalterlichen Mauer sind noch vorhanden, wo aber genau die Stadtgrenze verlief, wissen heute nur noch wenige Neusser. Dass sich das endlich ändert, ist eine alte, immer wieder vorgeschlagene, bislang aber nie beherzt aufgegriffene Idee.

Genau das hat sich der Arbeitskreis (AK) Kultur der CDU unter ihrer engagierten Vorsitzenden Dorothea Gravemann jetzt vorgenommen: Die einzelnen Relikte der Stadtmauer als einheitliches Ensemble wieder erkennbar zu machen, einen Rundweg entlang der mittelalterlichen Befestigung zu ermöglichen und eine entsprechende Karte sowie einen schriftlichen Führer zu erstellen, ist das vom AK Kultur erarbeitete Ziel, für das der Vorstand des Stadtverbands der CDU unter Vorsitz von Cornel Hüsch bereits einstimmig votierte.

Dabei ist es allen Initiatoren ein Anliegen, - so Dorothea Gravemann - "kein künstliches Spektakel zu schaffen, sondern die vorhandene Bausubstanz zu bewahren, in den Blick zu rücken und an fehlenden Stellen eine imaginäre Fortsetzung zu schaffen." - "Wie man dies gestaltet, ob durch entsprechende Pflasterung oder mit anderen Mitteln, ist eine Frage des Konsenses", erläutert Cornel Hüsch, und: "Natürlich läßt sich solche Rekonstruktion eines Rundwegs nicht kurzfristig erreichen. Wenn man sich aber auf eine Gestaltung einigt, kann bei jeder Baumaßnahme, die ohnehin anfällt, ein Schritt in diese Richtung gemacht werden."

Überdies sei auch bürgerschaftliches Engagement gefragt und willkommen. Ohnehin sei der AK-Kultur der CDU grundsätzlich offen für alle an Kultur Interessierten, nicht nur für CDU-Mitglieder. "Vor allem für Schulkinder, aber auch für Besucher und Neusser wäre es schön, auf solchem Rundweg etwas über die bewegte und spannende Neusser Geschichte zu erfahren", erläutert Dorothea Gravemann, "denn auch für das historische Erbe gilt, dass man nur das schützt, was man auch kennt."

Da die teilweise gut erhaltene, an manchen Stellen zu bewahrende Stadtbefestigung zu den historischen Schätzen der Stadt gehöre, gelte es das prächtige Erbe nicht zu verbergen, sondern aus der Unscheinbarkeit zu befreien. Zudem sei es sinnvoll, auch die Bausubstanz der dazugehörigen Türme zu sichern, und sie zumindest zeitweise zugänglich zu machen.

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