Die Landschaft des antiken GellepKrefelder Museum Burg Linn zeigt historische Ausstellung Ein neues Landschaftsmodell, das die römische Siedlung Gelduba und Umgebung um das Jahr 200 zeigt, steht im Mittelpunkt der Ausstellung "GELDVBA", die das Museum Burg Linn in Krefeld-Linn vom 28. Oktober bis 27. Januar präsentiert. Das Modell, das später seinen festen Platz in der zuständigen Ausstellung bekommt, wird in der Sonderausstellung hervorgehoben und ausführlich erläutert. Zahlreiche Ausgrabungsstücke und Detailmodelle runden die Schau ab. Das Auffinden alter Vermessungspläne aus der Zeit vor dem Bau des Rheinhafens machte es möglich, das Gelände im Bereich des antiken Gellep topographisch genauer zu rekonstruieren. Ein ernstes wichtiges Ergebnis ist das neue Landschaftsmodell. Es wurde in mehrjähriger Arbeit ausgeführt von Jürgen Granzow, dem Graphiker des Museums Burg Linn. Das illustrierte Zeitbild dazu entwarf Robert Fahr vom Archäologischen Institut der Universität Köln. Über einen Zeitraum von rund 500 Jahren verlief am Rhein bei Krefeld die Grenze des römischen Weltreichs. Während die Stadt Neuss ihre römische Gründung militärischen Überlegungen verdankt, führten besondere geographische, machtpolitische und wirtschaftliche Gegebenheiten zur Gründung und Blüte des nördlich von Neuss gelegenen Gelduba, einer typischen Kleinstadt römischer Grenzprovinzen und älteste stadtartige Ansiedlung auf Krefelder Stadtgebiet. Das Auffinden einer genauen topographischen Karte vom Ende des 19. Jahrhunderts, die die Geländeverhältnisse vor den tiefgreifenden Veränderungen durch den Krefelder Hafenbau wiedergibt, ermöglichte die Rekonstruktion der römischen Siedlung Gelduba im Modell. Die Karte, die ebenfalls in der Ausstellung gezeigt wird, hatte einst dem Königlichen Regierungsbaumeister und späteren Krefelder Stadtbaumeister Hubert Hentrich gedient. Er hatte auf Grundlage der Karte ein Kanal- und Hafenbauprogramm entwickelt und 1899 vorgestellt - der letzte Plan, einen Schifffahrtskanal zu bauen, der Krefeld an den Rhein anbindet und letzter Versuch, eine seit napoleonischer Zeit existierende Idee zu realisieren. Die Sonderausstellung wird morgen, 11 Uhr, eröffnet. Zur Begrüßung spricht die Krefelder Bürgermeisterin Karin Meincke, zur Einführung in die Schau Robert Fahr. Danach ist die Ausstellung zu sehen bis Mittwoch, 31. Oktober, dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und ab 1. November dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr. |
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