NGZ-Online, 9. Januar 2001

Römer am Niederrhein

Grevenbroicher Geschichtsverein beendete Semester

hb

Der letzte Geschichtsvereins-Vortrag des vergangenen Semesters hatte zahlreiche Interessenten angezogen. Der Realschullehrer und Hobby-Archäologe Reinhold Stieber referierte im Schloss über die römische Besiedlung am Niederrhein. Erste Berührungspunkte mit dem Rheinland ergaben sich in Folge der Gallischen Kriege, in denen Cäsar als Eroberer die Grenze des römischen Imperiums bis an den Rhein vorverlegte.

Hierdurch wurde über 500 Jahre lang die Besiedlung des hiesigen Raumes geprägt. Zunächst bildeten sich entlang der Grenze militärische und städtische Siedlungen, denen sich an den Straßenknotenpunkten die "Mansiones" anschlossen (Haltepunkte entlang der Landstraßen). Für die Versorgung des Grenzbereichs war das Hinterland von besonderer Bedeutung. Darauf verweisen heute die vielen Fundstellen von "Villae rusticae". Diese Landhöfe waren in ihrer Bautechnik und Ausstattung stark von dem Standart der Stadtgebiet geprägt worden.

Nach dem Einfall der Franken wurden viele dieser römischen Stätten aufgegeben und verfielen zu archäologischen Fundstellen, deren heutige Auswertung Einblicke in die Vergangenheit erlauben, andererseits aber noch viele Fragen offen lassen, die zu weiterer Spurensuche animieren. Stieber konnte mit reichem Bild- und Kartenmaterial seine Ausführungen anschaulich belegen. Der Grevenbroicher Geschichtsverein bietet in dem Arbeitskreis Archäologie eine Anlaufstelle für interessierte Laien-Historiker.

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