Latifundien (lateinisch latifundium, Großgut; von latus, weit, und fundus, Grundbesitz), Bezeichnung für den Großgrundbesitz der Senatoren im Römischen Reich seit dem frühen 2. Jahrhundert v. Chr. Die Latifundien wurden mit Hilfe von Sklaven, später dann vorwiegend durch so genannte Kolonen (abhängige Bauern) bewirtschaftet. Sie wurden im Ganzen oder aufgeteilt in mehrere eigenständige Betriebe von Pächtern bzw. Verwaltern bewirtschaftet. Die Hälfte der Römischen Provinz Afrika bestand im 1. Jahrhundert n. Chr. aus nur sechs Latifundien. Am Ende des Mittelalters gab es Nachfolgeformen der Latifundien u. a. in Italien, England und Spanien. Gegenwärtig existieren vor allem in Südamerika noch Latifundien; ebenso kann man die hoch entwickelte Getreidewirtschaft in Kanada und in den USA als Latifundienwirtschaft bezeichnen.
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