Novaesium, alias Neuss

Aurelianus, L. Domitius, geb. Sirmium (Pannonien, heute Sremska Mitrovica) 9. 9. 214, ermordet Herbst 275, römischer Kaiser seit 270; illyrischer Herkunft aus Mösien, angeblich Sohn eines Kolonen, wurde als Berufssoldat Befehlshaber der Reiterei unter Claudius II. und nach dessen Tod von den Donaulegionen in Sirmium zum Kaiser ausgerufen. Mit Siegen über die Juthungen, Sarmaten, Vandalen und Goten gelang die Wiederherstellung der Donaugrenze, dabei mußte jedoch 271 die Provinz Dacia, der größte Teil des heutigen Rumäniens, den Goten überlassen werden. Der Einbruch der Alemannen nach Italien konnte 271 bei Pavia aufgehalten werden. Zum Schutz gegen weitere drohende Einfälle ließ der Kaiser den Bau neuer Befestigungen um Rom beginnen, die erhaltene 18,8 km lange Aurelianische Mauer. Aurelian konnte durch die Zerstörung des Palmyrenischen Reiches der Zenobia 272/73 und die Unterwerfung des Gallischen Reiches unter Tetricus 274 die beiden in der Krise der Jahrhundertmitte entstandenen Separatstaaten beseitigen und die Reichseinheit wiederherstellen (daher Ehrentitel »Restitutor orbis«). Zur Festigung des Imperiums führte er eine Münzreform durch und den Kult des orientalischen Sonnengottes (Sol invictus) ein, den er 274 zum Reichsgott erklären ließ. Seine Regierung bereitete die mit Diokletian beginnende Herrschaftsform des Dominats unmittelbar vor; so nahm er schon den Titel »Herr und Gott« (Dominus et Deus) und auch das Diadem an. Aurelian fiel auf einem Feldzug gegen die Perser einer Verschwörung zum Opfer. - Biographie in der Historia Augusta.

Quelle: Lexikon der Antike. Digitale Bibliothek Bd. 18 - (c) Directmedia 2000

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